Paul Schwietzke

Paul Schwietzke ist Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei K.O. Götz. Seit 1979 ist er als freischaffender Künstler tätig. Seine Bilder zeigen eine malerische Traumwelt voller verborgener Poesie.
Der Düsseldorfer Künstler spielt mit verschiedenen Wahrnehmungsarten um interessante Perspektiven zu entdecken. Sein Anliegen ist, die Verzauberung, die von Dingen und Umständen ausgeht, künstlerisch einzufangen. Seit 1990 arbeitet er an der Entwicklung von "art of perception", einer von ihm entwickelten Technik der Gestaltung des Wahrnehmungsmodus. Vor kurzem erschien bei Droste ein umfangreicher Bildband über sein bisheriges Schaffen.
Worin liegt das Rätselhafte und Einzigartige von Paul Schwietzkes Kunst?
Was macht jedes einzelne Bild so unerklärlich geheimnisvoll und damit zugleich so spannend und interessant für den Betrachter?
Die beeindruckende Gestaltung seiner Leinwände ergibt sich aus der Zusammensetzung von unterschiedlichen Stilrichtungen, wie etwa dem Surrealismus und dem Naturalismus. Seine Kunst lebt von einer unglaublich weitreichenden Imagination und einem enormen Spektrum an originellen Ideen. Seine Kompositionen sind eine ganz persönliche Einladung für jeden Betrachter in seine für uns überraschenden "anderen Welten" einzutauchen.
Seine in Öl und Acryl gemalten Werke zeigen ein großes künstlerisches Niveau und absolut überzeugende Bildkonzeptionen.

Die Betrachter seiner Studien sollen zu einer neuen und intensiveren Wahrnehmung angeregt werden. Nicht zuletzt hat der Künstler selbst eine eigene und spezielle Technik entwickelt: die `art of perception`, welche einen Bezug zu unserem Wahrnehmungsempfinden außerhalb der bekannten Wirklichkeit darstellt.
Das Betrachten seiner Werke kann ohne Zweifel als wahres Seh-Erlebnis anerkannt und beschrieben werden, denn man kann in seinen abwechslungsreichen und nachhaltigen Bildern stets Neues und Unbekanntes entdecken.
Schwietzke selbst sagte einmal, dass er den Sinn für das Unheimliche kenne und er ein Gespür für eine animistische Welt habe, in der alles zu leben scheine. Diese mystischen, fast schon kryptischen Merkmale bestimmen seine Kunst bis heute. Er zeigt mit seinen Darstellungen die Beziehung von Figuren und Dingen zueinander auf sehr paradoxe, humorvolle und poetische Art und Weise. Die Herausforderung für das Betrachterauge steht hier an erster Stelle, da eine klare, strukturierte Trennung zwischen gezeigter Traumwelt und der Realität nicht mehr genau erfassbar ist. Der Grund und die Basis für das andauernde und nachhaltige Interesse an Paul Schwietzkes Kunst ist der, dass sich seine Bilder nie vollständig erklären lassen. Die bewusst intendierte Rätselhaftigkeit jedes einzelnen Werkes bewahrt die Faszination für die sagenhaften Traumwelten des Künstlers mit ihrer enormen inneren Spannung. Trotz aller mystischen Andeutungen oder Sagen-Anspielungen müssen seine Kompositionen nichts an Leichtigkeit, Aktualität und Modernität einbüßen.
Das Konzept seiner Kunst ist nicht an einer vorgegebenen Stilrichtung zu messen und zu erklären. Seine kreative Entfaltung zeigt sich in vielerlei Formen und Figuren, die teilweise auch in einigen Werken immer wieder aufgenommen werden.

Ein paradoxer und konträrer Bildaufbau aus realer Architektur, Pflanzen und Maschinen steht einem auf uns fremd wirkenden `Puzzle` aus magischen und mystischen Geschöpfen, sowie unbekannten, kaum lebendig wirkenden Wesen gegenüber. Das stetige Experimentieren von Maltechniken und Ideen und die Verlegung von uns Bekanntem in einen neuen Kontext, ruft beim Betrachter ganz eigene Assoziationen hervor und ermöglicht somit einen individuellen Bildzugang. Die entstehenden surrealen Bildszenen sollen nachdenklich machen, humoristische Gedanken anregen und vor allem viel Interpretationsfreiraum lassen. Die Verwendung von einer teilweise intensiven und ungewohnten Farbigkeit zeigen noch einmal an, dass eine zum Ziel führende Erkenntnis seitens des Künstlers nicht gewünscht ist. Mit sowohl zukunftsorientierten, wie auch historischen Bildinhalten soll Absurdes, Fremdes und Nicht-Klassisches dargestellt werden. Befremdliche, erklärende oder humoristische Werk-Titel unterstützen diese Aspekte.
Es ist nicht auszumachen, worin genau der geheimnisvolle Charakter, das undefinierbar Magische in den Bildern des Künstlers liegen mag. Und genau dieser künstlerische Aspekt hat ganz bewusst und selbstverständlich von jeher Bestand in Schwietzkes Malerei, denn das Rätselhafte in seinen Bildern gibt eben solchen erst ihre wahre Faszination und unschlagbare Aussagekraft. Es ist und war auch niemals die Aufgabe von Kunst Fragen zu beantworten, deswegen muss jeder einzelne Betrachter, der sich Schwietzkes Malerei nähert, einen ganz individuellen und eigenen Zugang zu seinen Werken finden. Jeder mag etwas anderes Geheimnisvolles und Beeindruckendes in seinen Meisterwerken mit ihren phantastischen Traumwelten entdecken – wenn dies gelingt, ist die Intention des Künstlers wohl am besten verstanden worden: Schwietzkes Werke bleiben das, was sie immer bleiben werden und sollten: unerklärliche, diffuse, spannende und meisterhaft ausgeführte Bildwelten.

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(Abbildungen: Paul Schwietzke)