kunst als investment

Kunst als Wertanlage

Wie man richtig in Kunst investiert.

Ist Kunst als Wertanlage geeignet? Ja, Kunst kann sogar eine sehr gute Geldanlage sein und ein Portfolio sinnvoll diversifizieren aber wie bei vielen anderen Wertanlagen auch gibt es Einschränkungen und Risiken.

Auf der Positiv-Seite schlägt eine gewisse Sicherheit zu Buche. Im Gegensatz zu einem Investment in ein Wertpapier ist ein Totalverlust fast ausgeschlossen. Ein gutes Kunstwerk eines etablierten Künstlers behält trotz Wert-Schwankungen immer einen gewissen Wert. Ein weiterer Vorteil: Kunst ist eine "schöne" Anlage und hat neben dem Sachwert zusätzlich einen hohen emotionalen Wert. Diese "emotionale Rendite", die Freude am Kunstwerk, unterscheidet die Investition in Kunst von allen anderen Anlageformen. Zusätzlich hat Kunst einen hohen Prestige-Faktor.

Auf der Negativseite steht der für viele undurchschaubare Kunstmarkt und die eingeschränkte Handelbarkeit von Kunstwerken.

Der Kunstmarkt hat seine eigenen Gesetze und funktioniert nicht so transparent wie Finanz- oder Rohstoff-Börsen.
Man muss die Besonderheiten des Kunstmarktes berücksichtigen. Wer sich selbst gar nicht auskennt, sollte kompetente Beratung in Anspruch nehmen (vielleicht nicht gerade von dem Galeristen, der unbedingt ein Kunstwerk verkaufen möchte). Auch die Echtheit eines Kunstwerkes kann oft von Laien nicht beurteilt werden. Hier spielt die Provenienz des Werkes und die Seriosität des Verkäufers eine große Rolle.

Bei scheinbar sehr günstigen Kunst-Schnäppchen bekannter Künstler ist Vorsicht angebracht.
Man sollte kein Geld in Kunst investieren, das man schnell wieder kapitalisieren muss. Anders als ein Wertpapier ist ein Kunstwerk oft nicht sofort wieder verkäuflich. Die Angebotsphase für Kunst kann Wochen, Monate oder Jahre dauern. Hier spielt die Qualität bzw. die sog "Marktgängigkeit" eine große Rolle. Während Arbeiten von Spitzenqualität oder besonderer Seltenheit meist schnell einen Käufer finden, so kann sich der Verkauf von qualitativ durchschnittlichen Kunstwerken über Auktionen oder Galeristen sehr lange hinziehen.

Generall kann man sagen, daß der Kunst-Markt eher für langfristige denn für kurzfristige Investments geeignet ist.

Entgegen landläufiger Meinung ist der Kunstmarkt nicht völlig vom Börsengeschehen abgekoppelt, da auch viele Sammler an der Börse Geld verdienen (oder verlieren). Dies kann zu Rückschlägen führen, die aber meist moderater ausfallen als an der Börse.

Trotz gelegnetlicher Preisrückgänge in manchen Kunstsegmenten hat sich Kunst durchaus als Wertanlage bewährt. Kaum eine andere Anlageart hat es in den letzten 40 Jahren geschaftt, eingesetztes Kapital so nachhaltig zu vervielfachen.
Auch kommen neue Käufermärkte hinzu. Vor allem in Asien entwickelt sich der Kunstmarkt kräftig. Hier ist eine neue kaufkräftige Zielgruppe entstanden welche Kunst überwiegend als Prestige-Objekt kauft. So entwickelte sich beispielsweise China zu einem der größten Kunstmaäkte der Welt.

Welche Medien werden alle digitalisiert und wie geht man dabei vor?

Wie bereits erwähnt wird bei der Digitalisierung nicht nur die Technik weiterentwickelt, sondern auch alte Medien und Informationen digitalisiert, um sie mit neuen Geräten, wie zum Beispiel einem Notebook-Tablet Convertible, kompatibel zu machen und besser zu archivieren.

So werden alte Medien, wie Kassetten, Videokassetten, Negative aber auch Gemälde, durch verschiedene Verfahren und Geräte digital abgespeichert. Das wohl bekannteste vorgehen einer solchen Digitalisierung ist das Einscannen von Dokumenten oder Negativ-Fotos. Die etwas weniger bekannten, aber immer noch geläufigen Arten von digitalem Abspeichern ist das Umschreiben von Kassetten und Videokassetten. Dazu benötigt man ein Gerät, welches das Medium lesen und gleichzeitig auf eine Festplatte kopieren kann.

Das Digitalisieren von Gemälden ist wohl einer der komplexesten Vorgänge, oder jedenfalls derjenige, der am meisten Präzision erfordert, da eine exakte Kopie des Meisterwerkes hergestellt werden soll, ohne dies dabei zu beschädigen. Deshalb wird dies oft mit qualitativ hochstehenden Kameras oder Scanners durchgeführt.


Welche Kunstwerke sind als Investition geeignet?

Für den Investor sind vor allen Dingen Unikate interessant, sowie Klein-Auflagen (z.B. bei Skulpturen oder Fotografie). Gedruckte Grafik (speziell in hoher Auflage) hat wenig Aussicht auf (größere) Wertsteigerung.

Die Investition in völlig unbekannte Künstler am Anfang Ihrer Laufbahn hat zwar den Charme einer (potentiell) hohen Gewinnsteigerungs-Möglichkeit (falls der Künstler tatsächlich berühmt würde), ist aber auch mit dem höchsten Risiko verbunden. Nur ein Bruchteil der Nachwuchskünstler (weniger als 10%) schafft es nachhaltig im Kunstmarkt Fuß zu fassen und von einer Galerie vertreten zu werden. Der große Rest, also über 90%, schaffen dies nicht, müssen sich also entweder selbst vermarkten oder sogar langfristig das Kunstschaffen aufgeben.
Der größte Nachteil nicht-etablierter Kunst ist es, daß es kaum Möglichkeiten gibt diese zu einem akzeptablen Preis wieder zu verkaufen.

Mit weniger Risiko verbunden ist die Investition in bekannte Künstler. Hier braucht es auch weniger Insiderwissen, da die Preisentwicklung bei den Top-Künstlern vergleichsweise transparent ist. Basierend auf Auktionsergenissen gibt es hier börsenähnliche Charts, an denen man die Entwicklung ablesen kann. Daher konzentrieren sich viele Kunst-Investoren auf relativ wenige bekannte Künstler, so daß einem begrenzten Angebot eine schwankende Nachfrage gegenüber steht. Hier kann allerdings die persönliche Liquidität des Investors ein Problem sein, denn unter 100.000 Euro wird man kein Unikat erwerben können, viele Fachleute setzen die Minimalinvestition sogar eher bei einer Million Euro an.

Aber auch ein bekannter Name garantiert nicht automatisch Wertsteigerung. Die früher verbreitete Annahme, dass man mit der Investition in die ganz großen, angesagten Namen nichts verkehrt machen könne, hat sich als falsch erwiesen. Viele zuvor noch extrem hoch gehandelte Künstler (wie z.B. der Brite Damien Hirst) haben in der Finanzkrise stark an Wert verloren.
Teilweise lag das am übertriebenen Hype, teilweise auch daran, dass viele Sammler (z.B. Londoner oder New Yorker Börsianer) in der Krise Geld oder Job verloren haben.

Besser fuhr der, welcher in Künstler investierte, die nicht gehyped wurden, sondern sich bereits seit langem als werthaltig erwiesen hatten. (In Deutschland z.B. die Künstler der Zero Gruppe, Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack).  Wer auf Nummer sicher gehen will investiert besonders bei Künstlern, deren Werk bereits als kunsthistorisch bedeutsam anerkannt ist.

Kunst bekannter, etablierter Künstler (sog. auktionable Kunst) hat den großen Vorteil der vergleichsweise einfachen Handelbarkeit. Allerdings muss der Investor hohe Abschläge durch Provisionen der Händler und Auktionshäuser einkalkulieren.

Ein MIttelweg ist die Investition in aufstrebende Künstler ("Emerging Artists"), welche zwar noch nicht endgültig etabliert sind, aber bereits erste größere und beachtete Ausstellungen hatten.
Indizien hierfür sind z.B. Biennale- oder Dokumenta-Teilnahmen, ein bekannter Galerist, erste öffentliche Ankäufe.
Eine Hilfe bei der Orientierung welche Künstler gerade besonders angesagt sind, kann der jährlich erscheinende Capital-Kunstkompass bieten. Hier findet man sowohl etablierte wie auch aufstrebende Künstler.

Wo wird Kunst gehandelt?

Die wichtigsten Vertriebskanäle für Kunst sind Kunstmessen, Kunsthandel, Auktionshäuser, kommerzielle Galerien (wobei die Galerie meist nur wenige Künstler, diese aber oft exklusiv vertritt), Online-Marktplätze, Kunsthallen, Kunstvereine und Künstler (Atelierverkauf).

Indirekt ist eine Kunst-Investition auch über die Beteiligung an Kunst-Fonds denkbar, dies hat sich aber in der Vergangenheit selten für die Investoren ausgezahlt. Der größte Kunst-Fonds wurde bereits geschlossen.

Kunst etablierter Künstler wird meist auf Messen, Auktionen, im Kunsthandel und in Galerien gehandelt. Hier spielt die Angst vor Plagiaten eine Rolle, da oft hohe Preise gezahlt werden und es viele Fälschungen von Kunst bekannter Künstler gibt. Einen absoluten Schutz vor Fälschungen bietet aber auch der Kauf über ein etabliertes Auktionshaus nicht.

Für junge Kunst (Kunst noch nicht etablierter Künstler) gibt es andere Vertriebswege, da diese meist nicht in Auktionen oder auf Kunstmessen vertreten ist. Hierbei spielt zunehmend das Internet eine große Rolle. Aber auch der Kauf direkt vom Künstler (Atelierverkauf) ist nicht unüblich, solange der Künstler keinen Galeristen hat.

Art-Consulting - professionelle Hilfe beim Kunst-Kauf

Relativ neu im Kunstmarkt sind professionelle Kunst-Berater (Art-Consultants). Art-Consultant ist die in den 1980er Jahren aufgekommene Berufsbezeichnung für eine Person, die Auftraggeber beim Kaufen / Sammeln von Kunst berät. Diese Auftraggeber können sowohl Unternehmen wie auch Privatpersonen sein.

Das Tätigkeitsfeld ist vielfältig: Artconsultants erstellen Sammlungs-Konzepte, stellen Kontakte her, sichern Vorkaufsrechte, recherchieren, helfen bei Kunst-Beschaffung und -Verkauf, bewerten Sammlungen u.v.m.

Kunst-Berater sind sehr gut in der Kunst-Szene vernetzt, haben viele Informations-Quellen und nutzen spezielle Auskunfteien um die Wertentwicklung von Künstlern beurteilen zu können. Sie haben meist sehr gute Kontakte zu Galerien, Kunsthändlern und Künstlern. Für ihre Dienste erhalten Art-Consultants ein fixes Honorar oder Vermittlungsgebühren.
Der Vorteil der Kunst-Berater gegenüber Galeeristen oder Kusnthändlern ist, daß sie unabhängig sind, da sie ja nicht ihr eigenes Sortiment verkaufen müssen.

In den USA läuft bereits ein großer Teil der Kunst-Umsätze über Art-Consultants, auch in Deutschland gibt es mittlerweise viele Kunst-Berater.

Einige Geldinstitute wie z.B. die Deutsche Bank oder UBS bieten vermögenden Kunden kostenlose Kunstberatung.

Text: Artconsultants.de

(Abb: Stephan Widera, "For the Love of Money...)

Paul Schwietzke

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